Klimahouse Logo im Wald

dena Gebäudereport

Wie die energetische Sanierung des Gebäudebestands 2024 vorangekommen ist

Neue Fenster, eine effizientere Heizung, die Fassade oder die Kellerdecke dämmen? Maßnahmen wie diese standen bei den heimischen Hausbesitzern zuletzt nicht hoch im Kurs: Der Gebäudereport der Deutschen Energie-Agentur dena zeigt, dass die Wärmewende im letzten Jahr stockte – obwohl doch die Gas- und Ölpreise mit der Einführung des EU-Emissionshandels für Gebäude 2027 spürbar steigen werden.

Der dena-Gebäudereport bietet eine Vielzahl von Statistiken, die über den Fortschritt bei der energetischen Sanierung des Gebäudebestands und andere Aspekte der Wärmewende Auskunft geben. Die dena hat den Report kürzlich umfassend aktualisiert.

Weniger Sanierungsvorhaben

Wie die energetische Sanierung von Wohngebäuden vorankommt, zeigt am besten die Zahl der bewilligten Förderungen im Programm „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG), dem wichtigsten Angebot für Hausbesitzer. Die zuständige KfW-Bank gewährte 2024 für gerade einmal gut 14.700 Effizienzhaus-Sanierungen eine Förderung – also für Vorhaben, die das ganze Gebäude in den Blick nehmen. Im Jahr zuvor lagen die Zahlen auf ähnlich niedrigem Niveau. In 2022 wurden dagegen rund 27.000 Vorhaben dieser Art gefördert.

Damit einher geht ein Rückgang nach Baustoffen, die für die energetische Sanierung benötigt werden. So verkauften die Hersteller 2023 (die Zahlen für 2024 liegen der dena noch nicht vor) 15 Prozent weniger Dämmmaterialien als im Jahr zuvor. Allerdings schlagen sich hier auch die rückläufigen Neubau-Zahlen nieder. Der Absatz von Fenstern für Bestandsbauten schrumpfte um sechs Prozent. Im vergangenem Jahr dürften die Zahlen auf ähnlichem Niveau gelegen haben.

Ein Grund für diese Entwicklung dürften die deutlich gestiegenen Investitionskosten sein. So waren Fenster 2024 fast 20 Prozent teurer als 2021, heißt es im Gebäudereport. Für Dämmmaterialien mussten Eigentümer knapp 25 Prozent mehr bezahlen.

Auch bei der Wärmeversorgung scheuten Hausbesitzer die Investition in klimafreundliche Technik. So brach der Absatz von Wärmepumpen 2024 nach einem starken Vorjahr um 47 Prozent ein. Bei Biomasse-Heizungen verzeichneten die Hersteller ein Minus von 52 Prozent, bei Solarthermie-Anlagen von 49 Prozent.

Positive Entwicklung im laufenden Jahr

Für 2025 gibt es aber Grund zu vorsichtigem Optimismus. So ist die Zahl der Energieberatungen für Ein- und Zweifamilienhäuser im letzten Jahr gegenüber 2023 um rund 25 Prozent gestiegen. Damit ist zu erwarten, dass die Zahl der durchgeführten Sanierungen im laufenden Jahr steigen wird – dauert es doch einige Zeit, bis aus einer Beratung ein konkretes Projekt wird.

Auch bei den Heizungen zeichnet sich eine Trendwende ab. So meldet der Heiztechnik-Verband BDH, dass im ersten Quartal 2025 rund 35 Prozent mehr Wärmepumpen verkauft wurden als im Vorjahreszeitraum. Biomasse-Heizungen legten gar um 71 Prozent zu, wenn auch von einem niedrigen Niveau aus. Allein bei der Solarthermie ging es zuletzt weiter abwärts.

Autor: Ralph Diermann

Wir sind für Sie da

HINTE Expo & Conference GmbH

Geschäftsführer: Bernhard Klumpp &
Olaf Freier

Nach oben scrollen