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Wärmepumpe im Eigenheim

Wirtschaftlicher als eine Gasheizung

Wärmepumpe oder Gasheizung – welche Technik kommt in’s Haus, wenn die alte Heizung weichen muss? Die meisten Eigentümer entscheiden sich für die fossile Lösung: Im vergangenen Jahr wurden mehr als doppelt so viele Gasheizungen wie Wärmepumpen installiert, meldet der Heiztechnik-Verband BDH.

Ein Grund dafür: Wärmepumpen kosten in der Anschaffung deutlich mehr als Gaskessel. Doch bei den Gesamtkosten über die Lebenszeit der Anlage – also neben dem Kauf und der Installation auch Wartung sowie Strom- und Gaskosten – schneidet die Wärmepumpe im Eigenheim besser ab. Das zeigt eine neue Studie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH), erstellt im Auftrag des Versorgers Octopus Energy.

Szenarien mit unterschiedlichen Energiepreisentwicklungen

Die Forscher haben in ihrer Studie beispielhaft zwei Einfamilienhaus-Typen mit gleicher Fläche betrachtet: ein teilsaniertes Haus, das in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts errichtet wurde, sowie ein unsaniertes Haus mit Baujahr zwischen 1984 und 1994.

Für beide Gebäudetypen haben die Experten berechnet, welche Gesamtkosten eine Gasheizung und eine Wärmepumpe über einen Zeitraum von 20 Jahren verursachen. Die staatliche Förderung haben sie dabei berücksichtigt. Die Wissenschaftler haben bei ihrer Analyse jeweils zwei Standorte (Potsdam und Berchtesgaden) und zwei Formen der Wärmeübertragung (Heizkörper und Fußbodenheizung) betrachtet. Zudem haben sie zwei Preisszenarien zugrunde gelegt: eines mit steigenden Gas- und sinkenden Strompreisen, das zweite mit einem leichten Anstieg sowohl der Gas- als auch der Strompreise.

Förderung macht Wärmepumpen wirtschaftlicher

Die Simulationen der RWTH Aachen zeigen, dass die Wärmepumpe der Gasheizung in allen betrachteten Szenarien wirtschaftlich überlegen ist – bei sinkenden Strompreisen sogar deutlich. In diesem Fall haben sich die bei der Anschaffung der Wärmepumpe entstandenen Mehrkosten in Gebäuden mit Fußbodenheizung bereits nach fünf bis sieben Jahren bezahlt gemacht, in Häusern mit Heizkörpern nach acht bis elf Jahren. Die Lebensdauer der Anlagen liegt in der Regel bei mindestens 20 Jahren. Steigen die Strompreise, verlängern sich die Amortisationszeiten leicht, liegen jedoch in keinem Szenario über 13 Jahren.

All das gilt allerdings nur für Einfamilienhäuser, die von den Eigentümern selbst bewohnt werden. Denn dann zahlt der Bund zusätzlich zur Basisförderung einen Bonus in Höhe von 20 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten. Vermietende Hausbesitzer erhalten den Bonus nicht. Ohne diesen Zuschuss können Gasheizungen wirtschaftlich attraktiver sein – allerdings auf Kosten des Klimaschutzes.

Autor: Ralph Diermann

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